Montag, 9. März 2009

Ausflug nach Pangandaran

Selamat Malam (Guten Abend - muss ja auch mal an meinen indonesisch Kenntnissen arbeiten)

Ein recht ereignisreiches und vor allem abenteuerliches Wochenende liegt nun hinter mir und ich möchte euch gerne davon berichten!

Aber ganz von vorne. Mit 5 Männern ging unser Ausflug nach Pangandaran was am südlichen Ende von Java liegt und etwa 300 km von Jakarta entfernt ist. Allerdings musste ich lernen, dass 300 km auf Java nicht mit 300 km auf Deutschlands Autobahnen vergleichbar sind.

Das ist auch der Grund, warum wir bei der Hinfahrt 7 Stunden ohne größeren Stau benötigt haben. Allerdings war bereits die Autofahrt eines der größten Abenteuer der gesamten Reise!

Unser Fahrer muss ein entfernter Verwandter von Michael Schumacher sein. Also trotz dessen ich die Autofahrkünste von Ulle und Basti schätze, der steckt Euch in den Sack. Würd euch gerne mal gegeneinander hier auf den Strassen fahren sehen! Dabei braucht es auch keine Rally-Strecken hier in Java. Man kennt ja die Serpentinen in Österreich. So ist es hier auch, nur dass regelmäßig eine dritte Spur aufgemacht wird um kurz vor dem entgegenkommenden LKW oder Bus wieder auf die eigene Spur einzuscheren. Alles was dabei auf der Strecke blieb war ein Assenspiegel. Das fand ich für die Anzahl an haarsträubenden Überholmannövern sehr gut!

Allerdings hat der Fahrer plus Auto auch nur knapp 90 € für drei Tage gekostet.


Noch eine Anmerkung zu unserem Fahrer: Wie viele Indonesier hatte auch er unglaublich lange Fingernägel an der einen Hand. Auf meine Frage an meine Mitreisenden, warum die das machen kam die trockene Antwort von einem Mitreisenden der Sachsen-Anhalter ist: Wesde det brochen de Typen um sich besser in de Nase popeln zu könn un den boppes abzuwischn die fergel! Jep ich geb jetzt keinem mehr hier die Hand!

Allerdings hatte die Fahrt auch seine positiven Seiten! So führten die Strassen durch das Landesinnere von Java und man hatte tolle Landschaften und bekam einen Eindruck über die Landwirtschaft und das Leben auf dem Land in Java.









Gerne hätte ich noch mehr Fotos gemacht aber das war bei der Fahrtgeschwindigkeit und dem holprigen Boden leider nicht möglich.


Nachdem wir dann endlich irgendwann angekommen waren und ein Hotel gefunden hatten ging es direkt an den Strand. Leider wurde ich von diesem sehr enttäuscht. Von wegen weißer Sand und Türkises Wasser. Der Sand war braun und überall lag Müll rum. Ausserdem war der gesamte Strand voller Boote, mit denen Touristen an andere Strände die angeblich viel besser sind gebracht werden sollten. Das Wasser war nicht sehr klar, was aber eher mit den starken Wellen zu tun hatte. Für Surfer war der Platz mit Sicherheit sehr genial. Bei den Häusern direkt an der Promenade viel noch auf, dass noch einige vom letzten Tzunami zerstörte Häuser stehen geblieben sind. Bei diesem Anblick kann man sich vorstellen, welche Gewalt das Wasser entwickeln kann und wie verheerend die Auswirkungen auf die Menschen waren.






Nach diesen Anblicken und zwei Frust-Bintang (das ist das einheimische Bier was sehr wässrig schmeckt) ging es dann in den National Park! Hier wurde ich nun endlich mal positiv überrascht. Gleich am Eingang begrüßten einen frei laufende Affen und wollten gefüttert werden. Natürlich ist es wiederum nicht so toll, dass sich die Affen derart an Menschen gewöhnt haben aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.





Nach einer Weile der Wanderung durch den Dschungel mit seinen tollen Palmen und Pflanzen überkreuzten dann noch ein paar Tiere vor uns den Weg, die aussahen wie unsere Hirsche. Hab keine Ahnung wie genau die hier heißen. Nach den Hirschen durfte ich endlich einen Hauch von dem sehen, was ich erwartet hatte. Einen schönen naturbelassenen Strand mit weißem Sand.




Abends waren wir dann was essen. Ich hatte ein sehr leckeres Hähnchen Steak mit Pommes (sehr indonesisch ich weiß aber ich hatte nach ner Woche schon die Schnauze voll von Reis). Gekostet hat das Essen mit zwei 0,5 Liter Bier knapp 6 €. Da kann man nicht meckern würd ich sagen. Nach dem Essen sind wir dann ins Hotel zurück und haben uns in den dortigen Whirlpool gesetzt und noch ne Flasche Bier zum Abschluss des Tages genossen.


Am nächsten Tag stand dann ein Ausflug zum Green Canion an. Dieser sollte vor allem durch sein beeindruckendes Aussehen und das Kristall klare Flusswasser, in dem man schwimmen können sollte, überzeugen. Durch die starken Regenfälle der letzten Tage war der Wasserstand des Flusses allerdings so hoch, dass der Fluss völlig aufgewühlt war und deshalb eine eher braune Farbe hatte. Schwimmen durfte man auch nicht, weil die Strömung letztlich sogar fast zu stark für unser Boot war. Ein Kentern des Bootes konnten wir aber durch eine geschickte Gewichtsverlagerung aller Insassen in den Vorderteil des Bootes gerade noch so verhindern. Trotzdem gab es ein paar beeindruckende Landschaften und Felsformationen zu sehen, so dass die Kosten von ca. 1 € pro Person für die Bootsfahrt letztendlich ok waren.









Nach ein paar weiteren im Reiseführer als Sehenswürdigkeiten angepriesenen Besichtigungen, die aber nicht der Rede wert sind, kehrten wir ins Hotel zurück.

Nachmittags machten wir uns dann nochmal auf den Weg in den Nationalpark um an den Strand zu gehen. Hier wurde ich dann durch zwei tolle Ereignisse für den sonst durchschnittlichen Tag belohnt. Zuerst kamen während wir da lagen ein paar Affen aus dem Wald an den Strand um nach Futter zu suchen. Das klingt jetzt nicht wirklich spannend aber ich fand es irgendwie toll, am Strand zu liegen und in nächster Nähe ein paar Affen zu beobachten wie sie spielten und nach Nahrung suchten. Danach gab es zum Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang, der wirklich zum Träumen einlud.




Am folgenden Tag sind wir dann nach einem kurzen Abstecher an den gewöhnlichen Strand wieder gen Heimat gestartet. Für die Heimfahrt benötigten wir dann wegen Staus ganze 10 Stunden für die Heimfahrt. So war das Wochenende eher weniger erholsam aber es war alles in allem trotzdem ein schöner Ausflug. Das komplette Programm mit 4 mal essen gehen, Hotel, Fahrer hat gerade mal knapp 90 € gekostet. Ich denke dafür war die Leistung schon ok.


Morgen Abend bin ich nun bei dem Besitzer des Hotels in dem ich lebe eingeladen. Er hat eine deutsche Frau und sie wollen mit mir Skat spielen. Ich habe natürlich verschwiegen, dass ich Skat nicht kann und generell Kartenspiele hasse. Mal sehen wie das wird.

Am Wochenende sind keine großen Ausflüge geplant. Ich muss mich mal ein wenig erholen. Dafür steht am Samstag eine Party in Pauls Appartement an. Wird auch mal wieder Zeit.

Ich versuch dann so bald wie möglich die Aufnahmen von den ärmeren Behausungen und von meinem eigenen Viertel hier in Jakarta zu machen und stell es dann wahrscheinlich bis Ende der Woche ein.
Bis da hin Euch alles Gute!

Lasst mal was von Euch hören!!


Gruß


Euer Matze

2 Kommentare:

  1. Salamat pagi orang puthi,

    muss ja ein tolles Wochenende gewesen sein und wir hängen hier rum bei diesem Sauwetter, du bist wirklich zu beneiden. Aus der Heimat gibt es leider nicht so viele Neuigkeiten, bis auf triefende Nasen und zwei schlechte Eintracht- Spiele. Sind gespannt auf deine nächste Reportage.

    Liebe Grüsse Mama und Papa
    hati-hati
    Sampai jumpa lagi

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  2. He Matze!

    Tolle Geschichten, bin schon ein wenig neidisch muss ich sagen! Übrigens staune ich auch über deine erzählerischen Fähigkeiten, lässt sich toll lesen!

    Beste Grüße aus Ocktown
    Nick

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