Sonntag, 29. März 2009

Ausflug nach Jogja

Selamat Datang - Herzlich willkommen!

Ich hoffe es geht Euch allen gut und Ihr habt ein wenig Zeit mitgebracht ;-)
Hatte ein super geniales Wochenende in Jogja was ich wohl so schnell nicht vergessen werde. Dabei gab es sowohl sehr viel kulturelles aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz.
Fangen wir aber wie immer ganz vorne an.

Jogja was die Abkürzung für Yogyakarta ist liegt in Zentral Java. Die Stadt hat eine Einwohnerzahl von ca 500.000 und ist besonders für seine Freigeister, Intellektuelle und Künstler berühmt. Bei der Kunst ist vor allem die so genannte Batik-Kunst in ganz Indonesien bekannt. Hierbei werden viele Klamotten noch per Hand mit sehr traditionellen Mustern bemalt. Als Transportmittel habe ich mir diesmal den Zug ausgesucht. Dabei gibt es hier verschiedene Klassen welche man sich aussuchen kann. Ich bin mit der höchsten Klasse, dem Executiv gefahren. Ich muss sagen, dass dieser auch wirklich recht bequem war. Man hatte eine gute Beinfreiheit, bekam etwas zu essen, die Landschaft war sehr ansprechend und auch der Sitz war recht bequem.
Allerdings war es schweine kalt. Bei der Rückreise bin ich im Nachtzug gefahren und da haben sie sogar Decken verteilt. Versteh echt nicht, warum sie nicht einfach die Klimaanlage ausgemacht haben....Naja wäre ja auch zu einfach. Weiterer Negativpunkt bei der Hinreise war, dass die Scheiben so dreckig waren, dass ich kaum Fotos von der wirklich ansprechenden Landschaft machen konnte. Ausserdem hat der Zug dermassen gewakelt, dass die Fotos auch fast alle verschwommen waren. Deshalb hab ich mal einen Film gedreht auf dem die Landschaft ganz gut zur Geltung kommt. Ich hoffe er funktioniert.



Weiterer Negativpunkt ist, dass die Züge bei der Hinfahrt zwei Stunden und bei der Rückfahrt nochmal eine Stunde Verspätung hatten. Irgendwie hatte mich das gar nicht mal wirklich verwundert. Da soll noch mal einer was gegen unsere gute Deutsche Bahn sagen. Ich frage mich auch, wie oft die Züge so inspiziert werden. Auf dem Heimweg hat es ab und zu mal ganz ordentlich geknackt unter mir. Ich rede mir einfach mal ein, dass das so sein muss.

Als ich dann nach einer acht stündigen Zugfahrt endlich angekommen war, durfte ich gleich die ersten Eigenheiten von Jogja kennen lernen. Die Stadt ist sehr viel mehr auf Touristen eingestellt und somit kann hier fast jeder Englisch. Allerdings führt das auch dazu, dass man überall angesprochen wird und die Leute versuchen einem irgendwas aufzudrehen. Besonders berühmt sind die Jungs, die einen Ansprechen und einen auf gut Freund machen und fragen, ob sie helfen können. Nach ner Weile Smal Talk kommt dann der entscheidende Punkt. Sie erzählen einem, dass man sich vor Betrügern hüten soll, die einen in einen Bartik-Shop schleppen wollen und einem überteuerte Ware andrehen wollen. Sie erzählen dann, dass sie selbst einen guten Freund haben dem ein Bartik Shop gehört und deshalb einen echt fairen Preis machen können. Man soll dann ganz einfach unverbindlich mit denen kommen und sich das dann mal anschauen. Zum Glück hatte ich vorab von diesen Jungs im Reiseführer gelesen und somit bin ich nicht darauf eingegangen, denn diese Jungs sind die waren Betrüger. Man kann das dann mit einer Art Kaffeefahrt vergleichen. Man bekommt eine kostenlose Führung durch die Handwerkstatt in der die Hemden hergestellt werden und danach wird man dann so lange genötigt, bis man was kauft.
Nach diesen ersten Erfahrungen ging es dann ab ins Hotel. Ich hatte ja erzählt, dass ich alleine reisen werde. Allerdings hatte sich dann doch noch herausgestellt, dass zur gleichen Zeit zwei deutsche Mädels aus Jakarta auch in Jogja waren und ich hatte mich dann dazu entschlossen, mich im gleichen Hotel einzuquartieren. Das Zimmer war ganz ok aber das Bad….Ich sag nix weiter, sondern füge einfach kommentarlos ein Bild ein.



Naja dafür hat es nur 7,50 € mit Frühstück gekostet, was will man da erwarten. Es war auch ansonsten echt ok und die Bediensteten waren sehr nett. Ausserdem darf man hier auch einfach nicht zu hohe Ansprüche haben und was nicht tötet härtet ja bekanntlich ab.

Nachdem es nun schon recht spät war, hatte ich mich dazu entschlossen, den Abend nichts mehr anzuschauen, sondern nur was essen und trinken zu gehen. Ich war dann mit den Mädels in einem total tollen Restaurant, welches dann auch zu unserem Stammrestaurant wurde. Danach wollten wir noch „gemütlich“ was trinken gehen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits einen Ausflug zu den zwei Tempeln am nächsten Tag gebucht und ich musste dazu um halb fünf aufstehen. Deshalb wollte ich nicht all zu spät ins Bett. Nach den ersten fünf Bier hatten sich meine Prioritäten geringfügig verschoben. Wir haben dann in ner Bar an der Strasse ein paar Indonesier getroffen, welche die Mädels schon vom Abend davor kannten. Nach weiteren drei oder vier Bier ging es dann weiter in eine Bar mit recht guter live Musik.
Habe ja bereits erwähnt, dass es hier unheimlich viele sehr gute Sänger gibt und so war es auch diesmal. Nachdem die Band dann fertig war und wir drei weitere Pitcher Bier getrunken hatten gings dann in die nächste Phase des Abends --> Das Tanzen.
Blöderweise hatten die in der Bar House Musik aufgelegt und da auch die Mädels auf Rock stehen haben wir uns einfach ein wenig lustig gemacht, indem wir uns ein paar eigens kreierte, alberne Tanz-Choreographien ausgedacht haben. Nach einer Weile fragte dann der eine Indonesier, was wir da tanzen. Wir erklärten ihm dann, das wäre ein typischer, traditioneller Tanz in Deutschland. Das entscheidenden bei dem Tanz ist, dass man versucht einen Ball zu formen und dann mit diesem Kunststücke durchführt. Eines ist dann dabei ganz wichtig:" Man darf den Ball niemals hinfallen lassen. " Unten sieht man die zwei Mädels wie sie versuchen, dem Indonesier (im Deutschland Trikot) "unseren" traditionellen Tanz beizubringen. Der Indonesier war so angetan und wollte unbedingt alle unsere Tanzschritte nachmachen. Es war echt zum kaputt lachen wie er ganz konzentriert darauf bedacht war, bloß den Ball nicht fallen zu lassen. Hab schon mit Katharina gewitzelt, dass wenn wir im Sommer wieder nach Jogja fahren, dass die dann da alle so tanzen :-)


Nachdem ich dann so um halb zwei im Bett war und ich für mein Verständnis der Betrunkenste vom Abend war, wurde das Aufstehen ca 3 Stunden später zur absoluten Qual. Da war es doch ganz gut, dass meine Dusche kein warmes Wasser hatte und ich durch die kalte Dusche wenigstens ein bisschen klar im Kopf wurde.
Die Tour ging dann zunächst nach Borubudur. Dies ist ein Buddhistischer Tempel aus dem neunten Jahrhundert. Bei dieser Tour möchte ich lieber die Bilder sprechen lassen. Es war echt traumhaft und man konnte super die Seele baumeln lassen. Weil wir schon um sechs da waren, war es leider noch ein wenig neblig, deshalb wirken die Bilder ein wenig unscharf.




Eine witzige Geschichte möchte ich aber doch noch zum Borubudur erzählen. Wie ich schon mal erzählt habe, trifft man oft auf Indonesier, die unbedingt ein Foto mit einem haben möchten. So war es auch hier. Unglücklicherweise bin ich zufällig auf eine ganze Schulklasse indonesischer Mädchen gestoßen und musste mit jeder einzelnen für ein Foto herhalten. Auf Grund der Kopftücher denke ich mal, dass diese muslimisch sind. Davon war allerdings nicht viel zu merken, so wie die sich jeweils an mich geschmiegt haben. Die sind gegeneinander sogar richtig handgreiflich geworden beim Streit darum, wer denn nun zuerst darf. Ei ei ei da sitz ich da mit meinem Brummschädel und hab keine Ahnung wie ich den Mädels klar machen soll, dass sie nicht streiten müssen. Ich hab mich dann einfach dezent zurück gehalten und mir das Spektakel angeschaut. Es ist ja zum Glück nochmal alles gut gegangen.



Nach Borubudur haben wir noch ein paar kleine Tempel angeschaut bevor es dann zum Prambanan ging. Hierbei handelt es sich um eine hinduistische Tempelanlage. Diese fand ich sogar noch beeindruckender aber vielleicht lag das auch daran, dass mein Kater so langsam zu einem zahmen Kätzchen wurde. Aber macht Euch einfach selbst ein Bild.


Leider war der Tempel durch das schwere Erdbeben in 2006 stark in Mitleidenschaft gezogen worden und so konnte man sich die Tempel nur von einer sicheren Entfernung aus ansehen und es waren auch noch nicht alle Aufbauarbeiten abgeschlossen.

Nach diesen tollen Eindrücken und einem ordentlichen Sonnenbrand den es kostenlos dazu gab (die Mädels hatten mich gewarnt aber ich will ja nie hören), ging es dann zurück ins Hotel und ich konnte den Mittag am Pool relaxen und ein wenig Schlaf nachholen.

Abends waren wir drei dann sehr geschafft vom Abend davor und vom Tag. Allerdings hatten wir am Abend davor von einem Indonesier erfahren, dass in einer Bar eine Raggae Band spielen würde und so habe ich die Mädels zum Glück dazu animieren können da hin zu fahren. Dies war deshalb um so schwieriger, da wir gemeinsam für den nächsten Tag eine Tour an den Vulkan Merapi geplant hatten wofür wir auch wieder um halb sechs aufstehen mussten. Den Weg zur Bar haben wir mit Rikschas absolviert. Es war total schön, durch die Strassen zu fahren und all die Eindrücke von den Menschen auf einen wirken zu lassen. Unten sieht man mich mit meinem Fahrer (und nicht zu übersehendem Sonnenbrand). Die Mädels waren nicht ganz so glücklich über ihren Fahrer, weil dieser ständig laut gerülpst haben muss. Es gehört hier übrigens zum guten Ton laut zu rülpsen und zu furzen. Das ist hier ganz normal (die sollen nur mal warten wenn ich loslege, ob sie das dann auch noch normal finden).


Die Bar und die Band waren dann dermaßen genial, dass es echt ärgerlich gewesen wäre, wenn wir nicht hin gegangen wären. Ich kann das gar nicht in Worte fassen aber die Stimmung da und das gesamte Ambiente waren einfach total beeindruckend und ich hätte ewig da bleiben können. Zunächst wollten wir wieder nicht lange bleiben aber wie am Abend zuvor hatten sich auch hier nach unzähligen Bintang Bieren die Prioritäten gehörig verschoben. Letztlich haben wir aber so gegen eins den Absprung geschafft. Auf dem Bild nur ein kleiner Eindruck von der Bar. Es war einfach nicht möglich die Stimmung wirklich einzufangen.


Unsere Tour am nächsten Tag ging wie gesagt in die Nähe des Merapi.
Dieser Vulkan ist der aktivste Vulkan der Welt und bei einem Ausbruch vor nicht allzu langer Zeit sind sehr viele Menschen ums Leben gekommen. Deshalb hatte der Ausflug auch ein gewisses Risiko in sich aber die Bilder entschädigten dieses absolut.
Zunächst wurde uns aber von unserem Guide ein Bunker gezeigt, in dem wir Schutz finden könnten, falls der Vulkan ausbricht. Allerdings ist dieser nur für 25 Personen und durch unzählige Arbeiter in der näheren Umgebung wäre das schon etwas eng geworden um es nett auszudrücken. Der Guide meinte dann ganz cool, dass man sich halt ein wenig beeilen muss und notfalls um seinen Platz kämpfen soll. Naja und ausserdem hat er dann noch angemerkt, dass die Tür leider nicht mehr zu geht, weil der Boden voller Dreck ist. Ausserdem könnte es sein, dass man im Bunker durch die Lava eingeschlossen wird, und es bis zu sieben Tage dauern kann bis man dann da rausgeholt werden kann. Das alles hat er mit einem breiten Grinsen und immer wieder loslachend erzählt. Also für mich stand dann fest, dass ich den schnellen Tod durch die Lava wählen würde…. Die Indonesier sind schon ein echt lustiges Volk. Man man man!!!
Aber wie gesagt, die Folgenden Bilder sprechen für sich.

Ja das ist der tolle Bunker......

Ich habe dann noch ein paar tolle Fotos von den Bauern hier geschossen. Die gehen in die Wälder um Holz und Gras zu holen. Man beachte die alte Frau mit dem Holzstamm. Also höchsten Respekt, dass muss man erst mal schaffen. Da kann sich unser Herr Böcher mal ne Scheibe von abschneiden. Nix immer schön auf dem klimatisierten Traktor sitzen. Hier wird noch richtig geschafft ;-)



Nach unserem Ausflug an den Vulkan sind wir noch in einen kleinen Nationalpark in dem es wieder frei laufende Affen gab und einen sehr schönen Wasserfall. Leider kommt dieser auf dem Bild nicht so rüber.



Nachmittags sind wir dann noch über die Malioboro Strasse gelaufen. Das ist hier die Hauptstrasse mit unzähligen kleinen Shops. Dabei haben wir auch mal ein schönes Foto von einem Rikscha Fahrer machen können. In dieser Pose kann man die an jeder Ecke antreffen.




Abends waren wir dann ein letztes mal in unserem Stammrestaurant. Nach einer Weile sind dann zwei Strassenmusiker rein gekommen. Es ist einfach total genial bei tollem Wetter in einer Bar zu sitzen, gemütlich sein Bier zu trinken und dabei noch echt gute live Musik zu hören. Das ist Leben wie es sein soll sag ich Euch!!!

Ja das war dann so in „Kurzfassung ;-)“ mein Wochenende. Wenn ihr Fragen habt, dann immer her damit. Mein nächster Ausflug steht bereits bevor, weil nächstes Wochenende wieder Freitags ein Feiertag ist. Daran könnte ich mich echt gewöhnen.
Diesmal geht es nach Medan auf Sumatra.
Ich denke wir werden da ein wenigig den Regenwald erkunden und uns das Orang Uta Resservoir anschauen.
Nach dem Ausflug werde ich mich dann wieder melden.
Wünsche Euch alles Gute und denkt daran, ihr dürft bloß den Ball nicht fallen lassen!!!
Hati-Hati (passt auf Euch auf)

Ganz liebe Grüße

Euer Matze alias Karl Kolumna

Samstag, 28. März 2009

Lebenszeichen

Hi Leute!

Wollt nur kurz bescheid geben, dass es mir gut geht.
Ich war ja das ganze Wochenende unterwegs und weit weg von Jakarta.
Deshalb habe ich von dem Unglück nicht wirklich was mitbekommen.
Es ist auch ein Stück weit weg von meinem Hotel passiert und somit kann man hier am Hotel nichts davon sehen.
Danke aber Eurer Nachfrage!
Ich melde mich dann Ende nächster Woche mit meinem Bericht über das Wochenende.
Nur so viel:
Es war total genial!!!!

Bis dann

Freitag, 20. März 2009

Kota (Old Batavia) und Hafen

Gude und willkommen zurück.

Ich hatte ja angekündigt, dass ich noch Fotos vom vorletzten Wochenende online stelle.
Nun habe ich es endlich geschafft.
Am Wochenende hatte ich leider keine Zeit, weil ich mich bereits total den indonesischen Gewohnheiten angepasst habe und die ganzen Tage in der Mall verbracht habe.
Leider war ich gezwungen mir neue Anzugshosen zu kaufen, da mir am Freitag bei der Arbeit was passiert ist von der Kategorie: "War ja klar, dass mir das wieder passiert."
Man stelle sich folgendes vor:
Nach dem Toilettengang versucht man verzweifelt seinen Reisverschluss zu schliessen, doch nichts passiert.
Nach mehreren verzweifelten Versuchen wird man(n) langsam unruhiger und hektischer.
Damit nimmt auch sofort die Wut zu, die man dann an dem Reisverschluss entlädt.
Dieser dankt es einem dann, in dem er die Selbstzerstörungstaste drückt.
Zack da steht der Matze da und muss sich überlegen, wie er denn nun den Arbeitstag mit nem offenen Hosenstall rum bekommt. Ist ja nich so, dass die meisten meiner Kollegen muslimisch sind und das sehr wahrscheinlich direkt als sexuelle Belästigung gesehen hätten.

Zum Glück war es zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor Feierabend und nur wenige meiner Kollegen mussten mit ansehen, wie ich mit völlig verkrampfter Haltung durch das Haus gewandert bin...
Hey ei ei ich sach Euch.

Ok nun aber zum Ausflug nach Kota.
Ihr alle habt ja sicherlich eine Vorstellung, wenn ihr den Begriff Altstadt hört.
Hier allerdings, meint er was anderes.
Er bedeutet einfach, die Häuser sind nicht nur alt, sie sehen auch verdammt alt aus.
Was ich damit sagen will ist, dass in Kota wirklich wunderschöne Gebäude noch aus der Kolonialzeit der Holländer stehen, die Indonesier diese aber leider völlig verfallen lassen.
Aber seht selbst auf den nächsten Bildern.









Trotzdem hatte das Viertel seinen ganz eigenen Flair.
Irgendwie hat mich das ganze so ein wenig an Kuba erinnert und ich bin jetzt schon neidisch,
wenn das bei Flo und Philipp dann überall so aussieht.

Zur Altstadt gehört ein schöner Platz den ihr zum Teil unten seht.
Hier ist mal wieder was sehr lustiges passiert, was ich zum ersten mal schon in Pangandaran erleben durfte.
Innerhalb von 30 Minuten kamen drei mal Indonesier zu mir, die mich ganz nett gebeten haben, ob sie nicht ein Foto mit mir machen dürften.
Nach dem Fotografieren waren sie jedesmal total dankbar und haben sich voll gefreut mir die Hand geben zu dürfen (ja ich weiss ich wollte keinem mehr die Hand geben aber man will sich ja von seiner besten Seite zeigen).
Unten habe ich zum Beweis mal ein Bild angehängt, was der eine Indonesier unbedingt mit den zwei Mädels machen wollte, mit denen ich unterwegs war.





nach dieser netten Art der Völkerverständigung, ging es dann an den Hafen.
Hier bekam man Schiffe zu sehen, wie man sie nur aus Piratenfilmen kennt.
Allerdings sehen sie auch vom Zustand her so aus, als kämen sie aus genau der Zeit.
Trotzdem sind die Schiffe noch voll im Arbeitseinsatz und werden als gewöhnliche Transportschiffe verwendet.
Ich würde da ja nicht freiwillig mit fahren.
Dafür werden die bestimmt nicht von Piraten angehalten, weil die Schiffe und deren Besatzung selbst aussehen wie Piraten. Am Hafenrand selbst bekam man einen kleinen Eindruck von den ärmeren Menschen hier in Jakarta. Die Hütten waren wirklich in einem schlimmen Zustand was jetzt auf dem Foto gar nicht so wirkt.







So viel mehr möchte ich diesmal gar nicht schreiben.
Ich hatte ja schon beim letzten mal versprochen mich kurz zu halten.
Dieses mal werde ich mich daran halten.
Ich werde mich jetzt auch eine Weile nicht melden, weil ich ab Donnerstag einen Ausflug nach Zentraljava starte.
Ganz in Backpacker Manier bekomme ich einen Rucksack von den Mädels geliehen und reise alleine mit dem Zug nach Yogyakarta.
Wünscht mir Glück.
Ich melde mich dann wieder mit einem ausführlichen Bericht über das Wochenende!
Ganz liebe Grüße
Euer Matze alias Karl Kolumna

Dienstag, 17. März 2009

Hotel, Wohnviertel und Außenbezirk

Zack da is er wieder und babbelt euch die Ohren voll.
Hör während des Schreibens gerade eine Frank Sinatra Platte und hoffe, dass sie mich ein wenig in meiner Kreativität beflügelt.
Allerdings führt das gerade eher dazu, dass ich total Lust hätte einen schönen Swing mit der Posaune zu spielen.....
Naja dann pfeif ich halt einfach en bissl mit.
Singen will ich nicht, sonst werfen die mich noch aus dem Hotel.
Ansonsten geht es mir gut und auch die Verdauung läuft wieder gut.
Also läuft jetzt nicht in übertragenem Sinn....
Ok beenden wir das Thema.

So jetzt aber zum heutigen Beitrag.
Will heut nicht viel schreiben, sondern versuchen Euch durch Bilder einen Eindruck über meine kleine Welt zu geben.
Als kleinen Nachtrag zu meinem Pangandaran Ausflug möchte ich noch anfügen, dass es leider nicht möglich ist, Euch Äffchen mitzubringen. Auch die Frage nach einem 175 cm großen braunhaarigem Mitbringsel werde ich wohl leider mit "neh" beantworten müssen. Ich werde selbstverständlich nicht erzählen wer gefragt hat, das versteht sich von selbst.

Bei meinen heutigen Fotos musste ich feststellen, dass es sehr schwer ist, die Gegend hier rund um mein Hotel ideal einzufangen.
Ich hoffe aber, ihr könnt Euch trotzdem einen kleinen Eindruck machen.
Fangen wir mal ganz vorne mit meinem Hotel an.
Unten seht ihr den Flur in dem ich immer sitze um Bilder hoch zu laden oder zu skypen.
Das tue ich deshalb, weil da der Wireless Router sitzt und ich so ne rasend schnelle Internetverbindung hab......
Naja sagen wir mal fast so schnell wie bei Nick in Okscht..



So liebe Eltern jetzt versteht ihr vielleicht warum es beim Skypen immer dunkel bei mir ist. Die Leuchter an der Decke haben nur Kerzen drin und die sind wahrscheinlich nicht mal echt...
Naja vielleicht auch doch.
Von da oben hab ich auf jeden Fall den Blick über das gesamte Hotel und kann jeden Begrüßen der durch den Flur läuft. Die Gäste hier sind übrigens sehr nett.
Das Hotel wird eigentlich nur von Geschäftsleuten genutzt und die können zum Glück fast alle Englisch, so dass man morgens beim Frühstück immer mal nen netten Small-Talk führen kann und interessante Sachen über Indonesien erfährt.

Keine Ahnung ob es Euch interessiert aber ich fand es sehr krass, dass es hier absolut kein Sozialsystem gibt. Weder Krankenversicherung noch Arbeitslosenversicherung und Hartz IV schon glei gar net. Deshalb gibt es auch sehr viele Bettler. Besonders schlimm ist es, wenn man mit dem Taxi an einer Ampel steht. Es bricht mir immer das Herz, wenn dann kleine Kinder etwa im Alter von 3 bis 6 Jahren mitten auf einer Hauptverkehrsstraße durch die Autos laufen und an jedem Fenster betteln. Die Eltern von denen sollte man direkt in den Knast schicken für dieses unverantwortliche Verhalten. Ich will den Kindern dann immer Geld geben aber erstens ist das verboten und man bekommt eine dicke Strafe wenn man erwischt wird und zweitens steckt da eine ganz fiese Mafia hinter und die Kinder bekommen eh nix davon. Trotzdem lasse ich mich manchmal dazu hinreißen denen was zu geben. Ich stell mir dann immer vor, dass meine kleine Nichte die in dem alter ist jetzt da stehen würde.....
Aber diese Seite gehört nun leider auch zum ganz normalen Stadtbild von Jakarta.

Nun aber wieder zurück in mein Viertel.
Hier seht ihr mein Hotel von außen. Ich find es ganz nett und bin sehr zufrieden.


Insgesamt ist mein ganzes Wohnviertel sehr schön und könnte so auch z.B. in Spanien sein.
Daran merkt man, dass es nicht nur verdammt viel Armut gibt, sondern auf der anderen Seite auch verdammt viele sehr reiche Leute. Hier gibt es kaum Mittelstand und die Schere zwischen arm und reich kann eigentlich nicht mehr viel weiter auseinander gehen.





Auf dem nächsten Foto seht ihr einen Begrenzungsposten meines Wohnviertels.
Diese stehen überall in den gehobeneren Wohnvierteln.
Warum das hier so gut bewacht wird, weiß ich auch nicht wirklich.
Für mich ist das eher Alibi, weil wirklich schauen tun die Wachleute eh nicht.
Aber Wachleute gibt es hier eh auch an jedem Gebäude was ein wenig westlicher aussieht so wie an allen Einkaufszentren.



Hab glaube ich noch gar nicht erzählt, dass das größte Freizeitvergnügen der Indonesier flanieren in irgendwelchen Shopping-Malls ist. Deshalb gibt es hier auch Malls wie Sand am Meer und auch wirklich sehr schöne und edle.
Im Prinzip ist die Stadt ein Paradies für jede kaufwütige Frau...
Ok sagen wir gleich für jede Frau.
Aber auch ich geh sehr gerne in die Malls.
Man hat sehr viele schöne Restaurants und alles ist einfach verdammt billig.
Klamotten und Schuhe kosten hier echt einen Bruchteil von dem was sie bei uns kosten.
Ob das natürlich immer alles original ist, bleibt offen.

Zurück zu meiner Gegend.
Verlässt man nun meinen Wohnkomplex denkt man, man kommt in eine andere Welt.
Verkehr, Dreck, keinerlei befestigte Gehwege und überall kleine Häuschen in äußerst schlechtem Zustand. Fast in jedem dieser Häuschen ist ein Geschäft.
Entweder Handykarten, Essen oder beides gibt es hier alle paar Meter.
Die kuriosesden Sachen die ich gesehen habe war ein kleines Wägelchen so wie das, was ich weiter unten zeige. An diesem konnte man Benzin aus Glasflaschen kaufen. Will nicht wissen wie viel da beim umschütten jeweils daneben geht. Noch toller sollen aber die Wagen sein, die nur einen Plastikbehälter voller Benzin haben und man da dann das Benzin mit der Schöpfkelle in den Tank bekommt. Der Benzinpreis wird hier übrigens so wie bei uns staatlich festgelegt, nur dass es hier offiziell ist und wesentlich billiger. Ein Liter kostet knapp 40 Cent.

Einen muss ich noch zum besten geben dann kommen endlich die Fotos. Das lustigste Wort, dass ich hier bislang gelernt habe ist die Bezeichnung für Auspuff:

Knallpot
!
Kann mir sehr genau vorstellen wie der Name entstanden ist wenn man die Fahrzeuge hier auf der Strasse so hört.

So nun zu den Fotos.
Unten hab ich mal versucht den chaotischen Verkehr einzufangen, was mir allerdings nicht wirklich gelungen ist. Vielleicht kann man aber erahnen wie es hier zugeht.



Roller von links, Autos von rechts und irgendwie passt es dann immer....
Im nächsten Bild nun der bereits angekündigte Wagen.
Die stehen hier alle paar Meter und verkaufen Essen.
Hab es noch nicht versucht und werd es wohl auch vermeiden, weil ich gesehen hab in welchem Wasser die Schüsseln gewaschen werden, wo man dann das Essen rein bekommt.



Es gibt allerdings noch eine kleinere Form der Strassenverkäufer.
Das sind dann einfach nur Leute. die quasi ein Joch auf den Schultern haben an dem Links eine Gasflasche mit Wok hängt und rechts die Zutaten hängen. Auch hiervon habe ich mich bislang ferngehalten. Die größere Form der Imbisse nach den Wagen sind die so genannten Warungs. Auch die gibt es alle paar Meter. Anscheinend kocht hier niemand selbst.
Auch da habe ich noch nicht gegessen, wobei es da ganz gute geben soll.
Ich will mich eigentlich eh nicht so anstellen und alles mal versuchen aber eines nach dem anderen. Mein Magen muss erst abgehärtet werden. Ausserdem stört mich da halt, dass man direkt an der Strasse sitzt und die tolle Luft beim Essen einatmen muss.


Zuletzt noch ein Bild von den ganz normalen Häusern außerhalb der Wohnbezirke. Allerdings sind diese in einem recht guten Zustand. hab da auch schon ganz andere gesehen.




Das waren die Fotos und Erzählungen von heute. hab mich leider auf Grund der guten Musik doch wieder dazu hinreißen lassen mehr zu schreiben als ich wollte.
Dafür habe ich aber auch so viele Fotos wie möglich hochgeladen, was mich ganz schön Nerven und Zeit gekostet hat.

Mein Skat Abend von dem ich letztens erzählt hab war übrigens sehr Lustig.
War ne Runde von 5 deutschen Rentnern und ich mitten drin.
Werd jetzt mal Skat am Computer üben und dann das nächste mal mit denen um Geld zocken ;-)
So bald ich wieder Zeit habe werde ich noch Bilder von meinem Ausflug an den Hafen an letztem Sonntag posten und von meinem sonstigen Wochenende erzählen.
Sind auch ein paar schöne Fotos dabei.

Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt und ihr konntet mal einen kleinen Eindruck von Jakarta und auch den Umständen hier bekommen.
Freu mich nach wie vor über jede Nachricht.

Bin übrigens völlig überwältigt, wie viele nette Nachrichten ich bekomme.
Damit hätte ich nicht gerechnet aber es zeigt, was ich für tolle Freunde habe.

So fühle ich mich hier wenigstens immer ein wenig so als wäre ich bei Euch!

Gruß und bis zum nächsten mal!

Euer Matze alias Karl Kolumna!

Montag, 9. März 2009

Ausflug nach Pangandaran

Selamat Malam (Guten Abend - muss ja auch mal an meinen indonesisch Kenntnissen arbeiten)

Ein recht ereignisreiches und vor allem abenteuerliches Wochenende liegt nun hinter mir und ich möchte euch gerne davon berichten!

Aber ganz von vorne. Mit 5 Männern ging unser Ausflug nach Pangandaran was am südlichen Ende von Java liegt und etwa 300 km von Jakarta entfernt ist. Allerdings musste ich lernen, dass 300 km auf Java nicht mit 300 km auf Deutschlands Autobahnen vergleichbar sind.

Das ist auch der Grund, warum wir bei der Hinfahrt 7 Stunden ohne größeren Stau benötigt haben. Allerdings war bereits die Autofahrt eines der größten Abenteuer der gesamten Reise!

Unser Fahrer muss ein entfernter Verwandter von Michael Schumacher sein. Also trotz dessen ich die Autofahrkünste von Ulle und Basti schätze, der steckt Euch in den Sack. Würd euch gerne mal gegeneinander hier auf den Strassen fahren sehen! Dabei braucht es auch keine Rally-Strecken hier in Java. Man kennt ja die Serpentinen in Österreich. So ist es hier auch, nur dass regelmäßig eine dritte Spur aufgemacht wird um kurz vor dem entgegenkommenden LKW oder Bus wieder auf die eigene Spur einzuscheren. Alles was dabei auf der Strecke blieb war ein Assenspiegel. Das fand ich für die Anzahl an haarsträubenden Überholmannövern sehr gut!

Allerdings hat der Fahrer plus Auto auch nur knapp 90 € für drei Tage gekostet.


Noch eine Anmerkung zu unserem Fahrer: Wie viele Indonesier hatte auch er unglaublich lange Fingernägel an der einen Hand. Auf meine Frage an meine Mitreisenden, warum die das machen kam die trockene Antwort von einem Mitreisenden der Sachsen-Anhalter ist: Wesde det brochen de Typen um sich besser in de Nase popeln zu könn un den boppes abzuwischn die fergel! Jep ich geb jetzt keinem mehr hier die Hand!

Allerdings hatte die Fahrt auch seine positiven Seiten! So führten die Strassen durch das Landesinnere von Java und man hatte tolle Landschaften und bekam einen Eindruck über die Landwirtschaft und das Leben auf dem Land in Java.









Gerne hätte ich noch mehr Fotos gemacht aber das war bei der Fahrtgeschwindigkeit und dem holprigen Boden leider nicht möglich.


Nachdem wir dann endlich irgendwann angekommen waren und ein Hotel gefunden hatten ging es direkt an den Strand. Leider wurde ich von diesem sehr enttäuscht. Von wegen weißer Sand und Türkises Wasser. Der Sand war braun und überall lag Müll rum. Ausserdem war der gesamte Strand voller Boote, mit denen Touristen an andere Strände die angeblich viel besser sind gebracht werden sollten. Das Wasser war nicht sehr klar, was aber eher mit den starken Wellen zu tun hatte. Für Surfer war der Platz mit Sicherheit sehr genial. Bei den Häusern direkt an der Promenade viel noch auf, dass noch einige vom letzten Tzunami zerstörte Häuser stehen geblieben sind. Bei diesem Anblick kann man sich vorstellen, welche Gewalt das Wasser entwickeln kann und wie verheerend die Auswirkungen auf die Menschen waren.






Nach diesen Anblicken und zwei Frust-Bintang (das ist das einheimische Bier was sehr wässrig schmeckt) ging es dann in den National Park! Hier wurde ich nun endlich mal positiv überrascht. Gleich am Eingang begrüßten einen frei laufende Affen und wollten gefüttert werden. Natürlich ist es wiederum nicht so toll, dass sich die Affen derart an Menschen gewöhnt haben aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.





Nach einer Weile der Wanderung durch den Dschungel mit seinen tollen Palmen und Pflanzen überkreuzten dann noch ein paar Tiere vor uns den Weg, die aussahen wie unsere Hirsche. Hab keine Ahnung wie genau die hier heißen. Nach den Hirschen durfte ich endlich einen Hauch von dem sehen, was ich erwartet hatte. Einen schönen naturbelassenen Strand mit weißem Sand.




Abends waren wir dann was essen. Ich hatte ein sehr leckeres Hähnchen Steak mit Pommes (sehr indonesisch ich weiß aber ich hatte nach ner Woche schon die Schnauze voll von Reis). Gekostet hat das Essen mit zwei 0,5 Liter Bier knapp 6 €. Da kann man nicht meckern würd ich sagen. Nach dem Essen sind wir dann ins Hotel zurück und haben uns in den dortigen Whirlpool gesetzt und noch ne Flasche Bier zum Abschluss des Tages genossen.


Am nächsten Tag stand dann ein Ausflug zum Green Canion an. Dieser sollte vor allem durch sein beeindruckendes Aussehen und das Kristall klare Flusswasser, in dem man schwimmen können sollte, überzeugen. Durch die starken Regenfälle der letzten Tage war der Wasserstand des Flusses allerdings so hoch, dass der Fluss völlig aufgewühlt war und deshalb eine eher braune Farbe hatte. Schwimmen durfte man auch nicht, weil die Strömung letztlich sogar fast zu stark für unser Boot war. Ein Kentern des Bootes konnten wir aber durch eine geschickte Gewichtsverlagerung aller Insassen in den Vorderteil des Bootes gerade noch so verhindern. Trotzdem gab es ein paar beeindruckende Landschaften und Felsformationen zu sehen, so dass die Kosten von ca. 1 € pro Person für die Bootsfahrt letztendlich ok waren.









Nach ein paar weiteren im Reiseführer als Sehenswürdigkeiten angepriesenen Besichtigungen, die aber nicht der Rede wert sind, kehrten wir ins Hotel zurück.

Nachmittags machten wir uns dann nochmal auf den Weg in den Nationalpark um an den Strand zu gehen. Hier wurde ich dann durch zwei tolle Ereignisse für den sonst durchschnittlichen Tag belohnt. Zuerst kamen während wir da lagen ein paar Affen aus dem Wald an den Strand um nach Futter zu suchen. Das klingt jetzt nicht wirklich spannend aber ich fand es irgendwie toll, am Strand zu liegen und in nächster Nähe ein paar Affen zu beobachten wie sie spielten und nach Nahrung suchten. Danach gab es zum Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang, der wirklich zum Träumen einlud.




Am folgenden Tag sind wir dann nach einem kurzen Abstecher an den gewöhnlichen Strand wieder gen Heimat gestartet. Für die Heimfahrt benötigten wir dann wegen Staus ganze 10 Stunden für die Heimfahrt. So war das Wochenende eher weniger erholsam aber es war alles in allem trotzdem ein schöner Ausflug. Das komplette Programm mit 4 mal essen gehen, Hotel, Fahrer hat gerade mal knapp 90 € gekostet. Ich denke dafür war die Leistung schon ok.


Morgen Abend bin ich nun bei dem Besitzer des Hotels in dem ich lebe eingeladen. Er hat eine deutsche Frau und sie wollen mit mir Skat spielen. Ich habe natürlich verschwiegen, dass ich Skat nicht kann und generell Kartenspiele hasse. Mal sehen wie das wird.

Am Wochenende sind keine großen Ausflüge geplant. Ich muss mich mal ein wenig erholen. Dafür steht am Samstag eine Party in Pauls Appartement an. Wird auch mal wieder Zeit.

Ich versuch dann so bald wie möglich die Aufnahmen von den ärmeren Behausungen und von meinem eigenen Viertel hier in Jakarta zu machen und stell es dann wahrscheinlich bis Ende der Woche ein.
Bis da hin Euch alles Gute!

Lasst mal was von Euch hören!!


Gruß


Euer Matze

Montag, 2. März 2009

Die ersten Tage in Jakarta

Hallo meine lieben Boulés!
So werden die Weißen hier in Indonesien genannt und es ist eine durchaus abwertende Bezeichnung!


Aber eigentlich wollte ich ja meine heutige Kolumne mit etwas positivem beginnen und somit bedanke ich mich erst mal für die netten Kommentare und Nachrichten, die ich bezüglich meines Berichtes erhalten habe. Ich vermisse Euch alle tierisch auch wenn das aus meinen Berichten manchmal nicht so deutlich wird! Außerdem ist es auch so, dass meine Stimmung und mein Gesamteindruck vom Land und den Menschen nach wie vor absolut positiv sind!

Nun aber zu meinen Eindrücken, die ich in den letzten Tagen sammeln durfte:

Dadurch, dass die Hotelmanagerin so nett zu mir war wurde mein Mut gestärkt auch mal mein Hotel zu verlassen und so machte ich mich auf den Weg zum nächsten Supermarkt, der ca. 50 Meter von mir entfernt ist. Auf dem Weg und dann auch im Supermarkt wurde mir mal wieder bewusst, dass ich jetzt der Ausländer bin, denn ich wurde von jedem an dem ich vorbei kam angestarrt. Lustig waren vor allem die Kinder. Wenn sie merkten, dass ich zurück schaue rannten sie weg und versteckten sich hinter ihren Eltern. Hier in Indonesien heißt das uns allen bekannte Kinderspiel bestimmt "Wer hat Angst vorm weißen Mann". Jedoch war es meines Erachtens eher ein neugieriges Starren, denn wenn ich die Leute angelächelt habe, haben sie meist zurück gelächelt. Trotzdem war mir unbehaglich, denn es gibt hier doch sehr viel Armut und ich hatte Angst, eventuell von jemandem überfallen zu werden. Meine Ängste sollten sich aber bis zum heutigen Tag als absolut unbegründet erweisen, denn die Leute hier sind trotz Armut sehr religiös und haben sehr hohe moralische Maßstäbe. Deshalb muss jeder auf der Frankfurter Zeil mehr Angst haben als hier im Viertel.


Zurück aber zum Einkauf. Der Supermarkt ist absolut mit europäischen Märkten vergleichbar. So gibt es auch viele importierte Marken wie z.B. Kraft und Pringels, die aber natürlich mindestens genau so viel kosten wie bei uns. Insgesamt ist es aber wesentlich billiger. Nur Milchprodukte sind teurer, weil sie hier nicht in dem Ausmaß produziert werden wie bei uns. Außerdem musste ich leider feststellen, dass Bier und vor allem höher prozentiger Alkohol wesentlich teurer ist als bei uns! Naja zum Glück vertrage ich ja nichts mehr ;-) Brot gibt es leider auch kein gescheites und so musste ich mich mit Weißbrot begnügen. Auch die Wurst-Auswahl ist sehr bescheiden, und nachdem ich bei einer Wurst völlig daneben gelegen habe, kaufe ich mir nun lieber importierten Käse!


Am Sonntag durfte ich ihn nun endlich erleben: Meinen ersten Durchfall!!! Keine Angst ich werde hier keine Einzelheiten nennen aber nur so viel es war nicht schön aber Immodium Akkut war ein schneller Helfer! Ursache konnte ich bislang nicht genau ermitteln, aber ich habe mal vorsichtshalber die oben erwähnte Wurst entsorgt und seit dem keine Beschwerden mehr gehabt.

Sonntag Nachmittag war dann der erste Ausflug in die Innenstadt geplant. Paul, ein Deutscher der auch bei Merck als Trainee arbeitet hatte sich angekündigt und war so nett, mich mal ein wenig rum zu führen. Dabei kam ich zu meinem ersten asiatischen Essen (thailändisches curry-chicken). Es war sehr lecker aber auch sehr scharf. Dafür ist es aber meinem Magen super bekommen.



Die Innenstadt Jakartas ist eigentlich nicht sehr viel anders als europäische Großstädte! Nur der Verkehr ist einfach noch 10 mal schlimmer. Hier fährt jeder der nicht mal laufen kann und das erste was die beim Roller lernen ist, wo man die Hupe findet.


Hier sind mal zwei Bilder von oben über einen Teil der Innenstadt. Im Hintergrund des ersten Bildes sieht man die größte Moschee Jakartas.





Wir waren in zwei sehr schönen und großen Mals (Shopping-Center) die locker mit den europäischen mithalten können. Es gibt hier halt nicht nur viel Armut sondern auch ein paar ganz schön reiche Menschen! Abends waren wir dann noch im Kino. Der Film ist nicht der Rede wert, aber was ich los werden wollte war, dass die Kinos dermaßen laut sind und das sag ich als die taubste Nuss von Mexiko!


Nun noch zu meinem ersten Arbeitstag!
Die Mitarbeiter sind sehr nett und sehr hilfsbereit und können zum Glück wenigstens durchschnittlich gut englisch. Da ich ja auch kein Sprachtalent bin, passt das sehr gut. Man spricht sich hier allgemein nur mit dem Vornamen an und bei Vorgesetzten setzt man bei Männern noch ein Pak davor, was so viel wie Herr heißt und bei Damen Ibo. Das Kantinen Essen war ganz gut. Es war indonesisch und ich konnte nicht alles definieren, was ich da gegessen habe aber das meiste hat gut geschmeckt also habe ich mich nicht getraut weiter nachzufragen. Was ganz toll ist sind die so genannten "Room-Boys". Nein nein nicht was ihr jetzt wieder denkt! Es handelt sich dabei um Angestellte die nichts anderes tun, als dir den ganzen Tag Wasser nachzugießen und Kaffee zu bringen wenn du willst. Das nenn ich mal Service. Ich werde so ein fauler Sack sein wenn ich heim komm......ok ich meinte noch fauler!
Die wichtigste erkenntnis an diesem Tag war aber, dass die Indonesier bereits mit 55 in Rente gehen und so bin ich bereits schwer am überlegen, vielleicht wirklich hier zu bleiben ;-)


So weit zu meinen Ausführungen für dieses mal. Ich werde die Tage mal durch das Viertel streifen und ein paar Fotos machen und dann mal ein paar Worte über die allgemeine Situation in den Außenbezirken von Jakarta schreiben. Nur so viel, dass wird nicht unbedingt positiv aber man soll ja nicht nur über die tollen Seiten schreiben!


Danach werde ich mich mindestens eine Woche nicht mehr melden, weil wir am Wochenende mit ein paar Deutschen einen längeren Ausflug an irgend eine Küste planen. Bilder davon gibt es dann nächste Woche! Ich hoffe ich langweile euch nicht schon mit meinen ausschweifenden Ausführungen aber das ganze hilft mir einfach auch ungemein, meine ganzen Eindrücke hier zu verarbeiten. Ich freue mich natürlich weiterhin über nachrichten und Kommentare aus der Heimat!
Hab Euch alle im Herzen!
Euer Matze