Samstag, 27. Juni 2009

Jakarta Impressionen

Halli, Hallo, Hallöle!

Die letzten Wochenenden habe ich nicht wirklich viel erlebt, zumindest keine Sachen, die sich von einem gewöhnlichen Wochenende in Deutschland unterscheiden.

Deshalb wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und auch mal ein paar mehr Bilder über mein geliebtes Jakarta einzustellen.

Werde jeweils was zu den Bildern schreiben, damit man weiß um was es geht.
Einen kleinen Ausflug habe ich allerdings doch gemacht und zwar in den Zoo von Jakarta.....
Ratet mal wer da das interessanteste Tier war?
Genau! Der kleine, weiße Boule!
Kleines Beispiel: Ich steh vorm Käfig mit einem echt schönen Tiger, neben mir ein paar kleine Kinder. Klar sie könnten jetzt erstaunt den Tiger betrachten wie das jedes Kind tun würde.
Von wegen...Die schauen nicht in den Käfig sondern schauen mit weit aufgerissenem Mund auf den Boule und freuen sich wie verrückt als ich ihnen zuwinke. Jetzt weiß ich wie sich die armen Tiere fühlen müssen ;-)
Dieses Volk ist einfach zu geil.
Aber was noch viel besser war, war der dickste Orang Utan der Welt. Sogar der hat mich von seinem Käfig aus angeschaut als wäre ich ein Außerirdischer und hat mich mit seinem Blick verfolgt. Das Ding hat da echt gestarrt wie so ein Rentner, der nem Punker auf der Straße begegnet....Hier ist übrigens ein Bild von dem tollen Tier.



Naja nun aber zu Jakarta. Als erstes wollte ich euch mal das großartige "Öffentliche Verkehrssystem" in Jakarta vorstellen.
Das kleinste Verkehrsmittel sind die so genannten Ojeks. Das ist nichts anderes als ein Roller. Die Jungs die den fahren, sind meist recht gestört und so ist das ganze immer sehr aufregend, aber man kommt schneller durch den Stau.
Das nächst größere Verkehrsmittel sind die Ankots.
Dahinter verbergen sich die ganz kleinen Mitsubishi Busse. Die sind von innen komplett hohl und nur an den Seiten stehen Bänke. Wenn so ein Ding mal voll ist, kann es ganz schön eng werden. Hab schon welche gesehen, da war das komplette Armaturenbrett draußen.
Es gibt da verschiedene Nummern, die immer eine Feste Rute abfahren. Innerhalb dieser Rute kann man sich an jeder beliebigen Stelle absetzen lassen. Auch die Fahrer von diesen Gefährten sind absolut gestört. Hier mal ein paar Fotos von den Dingern.




Danach kommt das abgewrakteste aller Transportmittel. Das hat eigentlich keinen festen Namen, sondern bekommt den von der Gesellschaft zu der es gehört.
Diese Busse sind so was von im Eimer und blasen einen Dreck aus dem Auspuff, da wird einem direkt schwindelig, wenn man das abbekommt. Ich glaube die tanken Kerosin. Möcht mal wissen wer die Dinger zusammengeschustert hat. Das tolle ist, dass viel von dem Abgas direkt in den Bus kommt. Ja und auch hier mal was ganz neues, die Fahrer sind total durch, absolut Kamikaze. Betankt werden die Dinger übrigens von innen und der Fahrer sitzt immer ganz gemütlich rauchend neben dem Tank....No Risk, No Fun!!
Leider kommt der Zustand von den Dingern auf den Bildern nicht wirklich rüber....


Dann gibt es noch ein Verkehrsmittel, was man schon eher mit unseren vergleichen kann, den Transjakarta. Das ist ein Linienbus, der einen fest vorgegebenen Korridor abfährt. Wenn man einmal im Korridor drin ist, kann man so weit fahren und so oft den Bus wechseln wie man möchte ohne nochmal zahlen zu müssen so lange bis man den Korridor verlässt, also die Haltestelle nach außen hin verlässt. Dadurch kann das ein sehr billiges Reisemittel sein, wenn einer der Haltestellen genau da liegt, wo man auch hin möchte (ist übrigens eher selten der Fall). Aber ratet mal wie die Fahrer drauf sind....Ok aber nicht ganz so schlimm wie bei den anderen Verkehrsmitteln.



Natürlich gibt es dann auch noch die Taxen, wo es auch große Unterschiede gibt. Viele versuchen einen immer wieder über das Ohr zu hauen. Am sichersten sind wohl die Blue Birds, aber die sind auch am teuersten. So langsam kenne ich zum Glück die meisten Wege, da können sie mich nicht groß veräppeln. Eine geniale Story ist mir aber neulich trotzdem im Taxi passiert. Es war mal wieder Stau und wir mussten an der Ampel halten. Als es wieder grün war, fuhr der Fahrer einfach nicht weiter, bis ein paar Autos hinter ihm gehupt haben. Als die Ampel noch mal rot wurde bevor wir sie passieren konnten, wurde mir klar, warum er nicht gleich los gefahren war. Es hat keine Sekunde gedauert, da ist der Typ einfach eingeschlafen. Als die Ampel wieder grün war musste ich ihn mehrmals heftig anhauen, damit er wieder wach war....Hatte echt schon überlegt auszusteigen, aber wer weiß wo ich dann gelandet wäre...Zu doll hier alles!!
Mein liebstes Fortbewegungsmittel ist aber noch immer mein Chauffeur, der mich jeden Morgen zur Arbeit bringt..Orhan heißt der Gute. Er hatte mich mal gefragt ob er mich seiner Frau vorstellen könne, weil die unbedingt mal einen Boule kennen lernen will....Ich sag da jetzt nichts mehr weiter zu!
Bei dem nächsten Foto handelt es sich um das National Monument Monas. Ist ganz nett anzuschauen. Wäre auch gerne mal hoch, aber es war zu viel Betrieb an dem Tag.



Direkt neben dem Monas ist eine Riesen große Moschee, die ich mir angeschaut habe. Leider hatte ich an dem Tag kurze Hosen an, deshalb hat man mich in diese lustige Kutte gesteckt.



Eine Chinesin, die an der gleichen Führung teilgenommen hatte, fragte mich dann nach ner Weile wo ich her käme. Als ich dann Deutschland sagte schaute sie ganz verwundert und meinte, dass ich ja offensichtlich Moslem wäre und sie gar nicht wüsste, dass es in Deutschland auch Moslems gibt...Musste mir echt das Lachen verkneifen...
Hier noch Bilder der Moschee von aussen und innen.

Rund um die Moschee verlief ein kleiner Fluß...Da soll noch mal einer über die schöne Weet meckern. Die fischen darin sogar und waschen ihre Wäsche, will wissen wie da was sauber werden soll. Das Wasser ist echt Pech-Schwarz und riecht sehr unangenehm. Die Fische da drin haben bestimmt drei Augen und zehn Flossen...
Apropos Weet, hab auch mal die Feuerwehr hier fotografiert und damit einen Gruß an die Blofelder Freiwillige Feuerwehr!!

So nun als nächstes noch ein paar Fotos von den schönen Fußgängerüberwegen, die hier über die Schnellstrassen führen. Der Typ der den Beton verschalt hat, muss tierische einen in der Krone gehabt haben. Mal gespannt was mein Vater als Fachmann dazu sagt...
Zum Abschluss einfach noch ein paar Bilder von den Häusern, der Skyline und dem Trubel in Jakarta. Ich finde auf den Bildern kommt die große Verteilungsproblematik sehr gut zum Ausdruck. Prunkbauten neben schäbigen Hütten...Das kann einen schon sehr nachdenklich darüber machen, was hier so alles schief läuft...






So das waren also ein paar Impressionen von meiner geliebten Stadt.
Ich hoffe ihr konntet euch ein wenig ein Bild über Jakarta machen.
Übernächstes Wochenende fahre ich mit ein paar Leuten auf eine sehr kleine einsame Insel, die einen echten Traumstrand haben soll.
Werde dann natürlich auch wieder Berichten und euch mit den Bildern neidisch machen ;-)
Ja und dann ist es ja echt nicht mehr sehr lange hier. Noch 8 Wochen, dann gehts schon in den wohl verdienten Urlaub und dann nach5 weiteren Wochen geht es schon wieder Heim...
Die Zeit verfliegt aber ich freue mich schon sehr auf euch alle!!!
Bis da hin
Hati-Hati
Euer Matze alias Karl Kolumna

Samstag, 6. Juni 2009

Sukabumi - Rafting und Hicking

Einen wunderschönen Tag!

Wie ihr merkt, habe ich im Moment zu viel Zeit und deshalb beglücke ich Euch schon wieder mit einem Blog.

War letzte Woche gesundheitlich angeschlagen und musste sogar einen Tag zu Hause bleiben.

Das habe ich direkt genutzt, um die neuesten Bilder hoch zu laden.

Zunächst aber zum Bilderrätsel aus dem letzten Blog. An den mangelnden Rückmeldungen habe ich gemerkt, dass das Rätsel zu schwer war. Also hier die Auflösung: Der um eine Nuance hellere Typ unten links bin ich. Gewonnen hat Björn Schmalbrock und damit einen persönlichen Gruß an Dich aus Indonesien. Herzlichen Glückwunsch. Den Trostpreis bekommt sein Vater Heiner. Er hatte das Rätsel leider nicht lösen können, hatte aber nur knapp daneben gelegen. Deshalb auch einen persönlichen Gruß an Dich!

Nun zurück zum Beitrag:
Wie im letzten Blog angekündigt, ging es vorletztes Wochenende mit ein paar Kollegen nach Sukabumi, was ca. 200 km südlich von Jakarta liegt. Es liegt zwischen zwei Vulkanen und nicht weit entfernt von Sukabumi sind ein paar schöne Wälder.

Durch einen dieser Wälder läuft ein Fluss, auf dem wir mit einem Schlauchboot eine Wildwasserfahrt (engl. Rafting :-)) gemacht haben. Schon auf der Fahrt zu dem Fluss, wurden wir von schönen Landschaften verwöhnt. Hierzu direkt mal ein paar Bilder.









Eine der typischen künstlich geschaffenen Terrassen zum Reisanbau






Reisen auf die indonesische Art :-)

Auch am Basislager des Rafting-Veranstalters, hatten wir sehr schöne Landschaften.





Durch diesen schönen Jungle lief der Fluß.





Nochmal eine Terrasse, diesmal mit typischen Reisbauern ;-)

Das ist übrigens die unerschrockene Rafting-Gruppe



Hier eine Hängebrücke über den Fluß, den wir befahren haben



Bevor es zum eigentlichen Rafting ging, kam zunächst das wesentlich größere Abenteuer.

Wir wurden nämlich mit Pritschenwagen an den Startpunkt für das Rafting gebracht.

Dabei waren die Wege absolut unbefestigt und hatten heftige Steigungen, bei denen es selbst den Bergmenschen aus dem Vogelsberg und dem Odenwald anders werden würde ;-)

Auf der Pritsche selbst waren ca 30 cm tiefe Holzbänke und hinter uns kein erhöhter Rahmen und so hieß es festhalten so gut es ging, damit man nicht bei dem ruppigen Untergrund aus dem Wagen geschleudert wird. Mir hat nach einer Weile dermaßen der Hintern weh getan, dass ich mich gestellt habe und mich am Geländer hinter dem Fahrerhaus festgehalten habe. Das war ein absolut geniales Gefühl. Berg hoch und runter und rund herum Jungle. Hab mich gefühlt wie der König des Regenwaldes, der durch seine "Gemarkung" geführt wird.

Danach ging es los mit dem Rafting.
War nicht ganz so abenteuerlich wie erwartet, da der Fluß recht niedrig war und somit keine all zu großen Strömungen hatte. Trotzdem war es ein Riesen Spaß.

Zwischendurch durften wir in einem ruhigeren Abschnitt des Flusses schwimmen gehen. Links und recht dichter Jungle. Ab und zu haben wir etwa ein Meter große Eidechsen gesehen, die auch in den Fluß gegangen sind um zu schwimmen. Ehrlich gesagt wurde ich da schon ein wenig nervös, aber unser Bootsführer meinte, dass die absolut harmlos sind, aber auf Aussagen von Indonesiern verlasse ich mich eigentlich nicht. Anscheinend hatte er aber recht, denn es ist nichts passiert. Hier mal ein paar Bilder von uns in Aktion.







Glaub unser Bootsführer musste gerade niesen, als die Bilder gemacht wurden.



Nach dem Rafting sind wir dann zu einem meiner Arbeitskollegen Heim gefahren. Dort haben wir indonesisches Barbecue gemacht. Gott war das lecker. Die Mutter von ihm hatte die beste Erdnusssoße gemacht, die ich je gegessen habe. Bei ihm konnten wir auch mal einen Einblick bekommen, wie so die durchschnittliche indonesische Familie lebt. Das Haus war recht spartanisch eingerichtet. Wenn man es betritt, steht man direkt im Wohnzimmer, was hier sehr häufig der Fall ist. Ich denke mal, die sehen einen Flur als absolute Platzverschwendung an und so reihen sich meist Zimmer an Zimmer.
Aber vor allem die sanitären Anlagen sind nicht mit unseren zu vergleichen. Ähnlich der sanitären Anlagen, die man häufig in Restaurants vorfindet, war auch hier statt einer Toilettenschüssel nur ein Loch im Boden und gespült wurde mit einer Kelle.
Als Dusche dient ein Schlauch, aus dem natürlich nur kaltes Wasser kommt.
Die Wochenenden verbringen hier die Menschen völlig anders, zumindest wenn sie Moslems sind. Dadurch, dass sie bereits um halb sechs das erste mal beten müssen, stehen sie auch an den Wochenenden sehr früh auf und gehen deshalb auch schon recht früh ins Bett. Direkt neben dem Haus war ein Badminton-Feld und so treffen sich am Wochenende häufig viele Nachbarn schon früh morgens auf diesem Feld, machen Sport und trinken gemeinsam Tee. Insgesamt ist das Verhältnis zwischen den Nachbarn sehr viel freundschaftlicher als bei uns.
Hier noch ein Bild von dem Haus:



Es war schwierig, das Haus zu fotografieren, weil rund herum ganz dicht überall kleine Häuser stehen.

So viel dazu.
Am Sonntag sind wir dann in einen kleinen Nationalpark gefahren. Hier sind wir dann ca 1 Stunde durch den Jungle gewandert. Es war recht bergig und der Boden teilweise auch sehr rutschig. Auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit, war die Wanderung auch sehr anstrengend.
Hier mal ein Bild von der Wandergruppe:




Aber das Ziel, entschädigte um Längen für die Anstrengungen.
Ein Wasserfall mitten im Jungle. Der Wasserfall fiel in einen kleinen Teich, der wiederum in einen Fluss mündete. Das Wasser war Schweine kalt, aber es war trotzdem total genial beim Wasserfall schwimmen zu gehen. Mehr will ich gar nicht dazu sagen, seht euch einfach die Bilder an:







So das war mein Wochenende mit den Arbeitskollegen.
Die nächsten Wochen ist nichts groß geplant, das nächste lange Wochenende ist erst wieder im Juli. Mal sehen, ob ich zwischendurch noch was interessantes erlebe, dann werde ich euch natürlich daran teilhaben lassen.
Ganz lieben Gruß aus Jakarta
Hati-Hati
Euer Matze alias Karl Kolumna