Samstag, 2. Mai 2009

Tanjung Lesung

Hallo zusammen!

Melde mich nun doch schon ein wenig eher als angekündigt.

Wir hatten vorletztes Wochenende einen spontanen Kurzausflug übers Wochenende in ein Beach Ressort bei Tanjung Lesung. Weil wir hier eine soooo schöne Unterkunft und einen soooo schönen Strand hatten, will ich Euch das natürlich nicht vorenthalten.

Das Beach Ressort liegt am westlichen Ende von Java. Die Fahrzeit war diesmal mit knapp 5 Stunden relativ angenehm. Wir waren mit einer aus Indonesiern/innen und Deutschen gemischten Gruppe von ca 10 Personen unterwegs. Im Prinzip möchte ich nun eigentlich nur zwei kurze Anekdoten von diesem Wochenende erzählen, die sehr viel über die indonesische Kultur aussagen. Vorher aber mal ein paar Bilder, um Euch auf die Geschichte einzustimmen:





Das war der Garten mit eigenem Pool in unserer Unterkunft. Wir hatten eine eigene Küche, welche wie eine Grillhütte einfach im Garten stand.

Folgend nun ein paar Bilder vom Strand! Wir waren ganz alleine an dem Strand und er war wirklich traumhaft.....Auch der Sonnenuntergang war einfach unglaublich schön.














Hach beim Betrachten der Bilder fang ich direkt an zu träumen...

Ok zurück zur harten Realität und zu meinen Anekdoten.

Abends wollten wir nämlich in eine Bar, welche zum Beach Ressort gehörte. Diese Bar hatte Karaoke Abend und da wir ein paar echt geniale Sänger unter uns hatten (ich meine natürlich nicht mich), wollten wir bzw. die guten Sänger ordentlich einen aufs Parkett legen.

Leider teilte uns die Bedienung freundlich mit, dass wir nicht singen dürfen, weil eine geschlossenen Gesellschaft die Karaoke Anlage belegt. Nun kommen wir zur Darstellung des kulturellen Unterschiedes zwischen Indonesiern und Deutschen: Die Indonesier in unserer Gruppe waren zwar traurig, aber sie haben dies so hingenommen ohne auch nur ansatzweise zu murren. Das ist ein absolut typisches indonesisches Verhaltensmuster - runterschlucken und gut ist. Wozu das aber zuweilen führt, werde ich später noch erklären. Nun zu den Deutschen: Kaum hatte die Bedienung ausgeredet, fingen die beiden deutschen Mädels an loszupoltern: " Das ist eine absolute Frechheit, ich werde hier keine Minute länger bleiben, wir sind schließlich auch zahlende Gäste hier im Ressort und haben ein Recht darauf, auch hier singen zu dürfen.....". Die Indonesier sind das natürlich nicht wirklich gewohnt, weil sich von denen halt nie einer beschwert. Deshalb wurde die arme Bedienung auch immer ruhiger und auch unsere indonesischen Begleiter, fingen an sich für das Benehmen der Deutschen zu
schämen. Nun aber zum Resultat: Nachdem wir mit Pauken und Trompeten die Bar verlassen haben und natürlich nichts da getrunken haben, kam der Chef des Ressorts ganz aufgeregt zu uns und hat sich mehrmals entschuldigt. Die Indonesier zeigten folgende Reaktion: "Ok, kein Problem, tut uns auch Leid für den Stress..." Die Deutschen: "Von der Entschuldigung können wir uns jetzt auch nichts mehr kaufen! Wir zahlen morgen nicht den vollen Preis!" Der Chef des Ressorts meinte darauf hin, er habe noch eine Karaoke Anlage, die er uns in unseren Bungalow bringen lässt. Endresultat: Es kamen fünf kleine Indonesier an, jeder schwer bepackt mit Boxen, Mischpult und sonstigem Equipment und wir hatten unsere eigene super geniale Karaokeanlage in unserem Bungalow.....Ich habe hier mit Absicht ein wenig pauschalisiert und übertrieben, um den Unterschied so deutlich wie möglich zu machen. Aber ich finde dieses Beispiel trifft im allgemeinen schon die typischen Verhaltensmuster der beiden Völker und verdeutlicht dadurch den krassen Unterschied!


Auf dem unteren Bild seht ihr dann, dass ich natürlich doch irgendwann dann auch mitgesungen habe...Mein Gesangspartner ist echt unglaublich. Der hat eine Stimme, da bekommt man Gänsehaut. Hab schon überlegt, ob ich den unter Vertrag nehm und dann beim Dieter Bohlen ganz groß raus komm mit ihm.





Ich hatte ja bereits angedeutet, dass wir während des Ausfluges dann auch noch Zeuge davon wurden, was ständiges Runterschlucken der Wut und Emotionen bewirkt. Bei der Rückfahrt hatten wir nämlich beinahe einen Autounfall, bei dem uns ein zu dicht aufgefahrenes Auto fast hinten drauf gefahren wäre. Das Auto hinter uns ist dann an unserem Wagen vorbeigezogen und einer der Insassen hat uns irgend etwas entgegengebrüllt. Das alleine war genug, um den einen bei uns mitreisenden Indonesier, der in dem anderen Wagen von uns saß (wir sind mit zwei Autos unterwegs gewesen) total aus der Fassung zu bringen. Als wir an der nächsten Ampel halten mussten, sprang der nämlich aus dem Wagen und ging wie wild auf das Auto los, was uns beinahe drauf gefahren wäre. Dabei hat er den einen Insassen derart verletzt, dass dieser fies angefangen hat zu bluten. Damit aber noch nicht genug. Nach der Aktion ist der zu unsrer Gruppe gehörende Indonesier schnell ins Auto gesprungen und die sind davon gerauscht. Nein hier ist es nun noch nicht fertig. An der nächsten Tankstelle blieb dann nämlich unser anderes Auto mit dem wilden Indonesier stehen. Dieser holte sich dann irgend wo her einen riesen Holzknüppel und wollte dem Wagen auflauern, was uns beinahe aufgefahren wäre (Gott ist das kompliziert). Zum Glück sind die im hohen Bogen an der Tankstelle vorbei gesaust. Die eine Mitreisende hat uns dann erklärt, das dieses Verhalten völlig typisch für Indonesier sei. Sie erklärte mir, das der Begriff "Amok" aus dem indonesischen stammt. Hier die Erklärung wo der Begriff historisch her kommt:„Amucklaufen (Amoklaufen, vom javan. Wort amoak, töten), eine barbarische Sitte unter mehreren malaiischen Volksstämmen, zum Beispiel auf Java, besteht darin, dass durch Genuss von Opium bis zur Raserei Berauschte, mit einem Kris (Dolch) bewaffnet, sich auf die Straßen stürzen und jeden, dem sie begegnen, verwunden oder töten, bis sie selbst getötet oder doch überwältigt werden.“ Man führt dieses Verhalten aber mittlerweile natürlich nicht mehr auf den Drogenkonsum zurück, sondern auch darauf, dass die Indonesier immer ihre Wut unterdrücken und es deshalb von der einen zur anderen Sekunde manchmal zu heftigsten Wutausbrüchen kommen kann. Für mich war das mit dem Begriff völlig neu aber auch total interessant.
So nun haben wir auch mal wieder was über die Kultur hier gelernt. Es ist dann zum Glück sonst nichts mehr passiert. So weit dann auch zu meinen Ausführungen. Über Himmelfahrt geht es nach Bali und ich freue mich schon wie ein Keks. Das hilft mir ein wenig über den Blofelder Vaddertag hinweg...

Ich melde mich dann mit hoffentlich schönen Bildern so in zwei bis drei Wochen wieder.

Bis da hin Euch alles Gute!!


Hati-Hati


Euer Matze alias Karl Kolumna

1 Kommentar:

  1. ...würd mich mal wieder so über nen neuen Bericht freuen! alter falter

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